Das Jahresende naht mit großen Schritten! Zeit für uns einen kurzen Rückblick auf die Saison und auch einen kleinen Ausblick auf nächstes Jahr zu werfen.

Was uns dieses Jahr beschäftigt hat

Wenig überraschend: Viel! Allen voran unsere personelle Situation. Nachdem unsere Betriebsleitung Gemüsebau aus sehr erfreulichen Gründen im März erstmal aus dem Betrieb ausgeschieden ist, standen wir zunächst mit viel zu wenig Personal da. Es hat bis zum Juni gedauert, bis wir wieder ausreichend Leute an Bord hatten. Diese mussten natürlich aber erstmal eingearbeitet werden. Viele unserer Pläne für diese Saison, zum Beispiel erste Experimente im Mulchgemüsebau starten oder nach Corona wieder mehr Veranstaltungen im WirGarten stattfinden zu lassen, sind dabei auf der Strecke geblieben. Genauso wie einige Sätze Gemüse wie Steckrüben, Möhren, Radieschen, Rote Bete oder Buschbohnen, die wir wegen zu wenig Personal nicht pflanzen bzw. säen konnten. Dadurch gab bzw. gibt es natürlich auch für unsere Mitglieder weniger Gemüse. Trotzdem konnten wir uns im weiteren Jahresverlauf auch über schöne Ernten mit guter Qualität freuen!

Gleichzeitig haben wir dieses Jahr einen Riesenschritt nach vorne gemacht, was unsere maschinelle Ausstattung angeht. Wir konnten unseren alten Schlepper in Rente schicken und durch einen neuen ersetzen. Eine neue Hacke hat den Weg in unseren Betrieb gefunden, genauso wie eine Fräs-Saat-Kombi, mit der wir endlich, endlich selber und flexibel Gründüngung einsäen können! Ein Meilenstein auf unserem Weg hin zu einer regenerativen Landwirtschaft!

Eine Entscheidung aus diesem Jahr war, dass wir unseren Market Garden nächstes Jahr aufgeben und wieder komplett auf den (maschinellen) Freilandanbau setzen werden. Wir haben unseren Market Garden vor drei Jahren angelegt, da wir das Konzept als ein Weg unter mehreren hin zum regenerativen Gemüsebau sahen. Das tun wir nach wie vor, aber mussten feststellen, dass es nicht unser Weg ist.
Neben konzeptionellen Fehlern in der Anlage des Market Gardens, die in der Folge zu sehr viel Mehrarbeit geführt haben, konnten wir über die Jahre niemand finden, der Erfahrung mit diesem Anbaukonzept hat. Zudem treffen zwei Aspekte, die einen Market Garden ansonsten total sinnig machen, bei uns nicht zu: fehlende Maschinen (bzw. das Geld dafür) und wenig Fläche. Beides sind bei uns nicht die limitierenden Faktoren.

Also: anstatt viel Zeit und Ressourcen in etwas zu stecken, was nicht zu uns passt, machen wir einen Schritt zurück. Anstelle zwei verschiedene Anbausysteme parallel zu fahren haben wir für uns entschieden, auf ein System zu setzen und darin in den nächsten Jahren Erfahrung sammeln zu wollen. Nach dem Motto "viele Wege führen zum Regenerativen Gemüsebau" wollen wir uns in Richtung Mulchgemüsebau entwickeln - langsam, organisch und in kleinen Schritten, die für uns passen.

Und wie blicken wir auf das nächste Jahr?

Bezogen auf den Gemüsebau: sehr positiv! Unser Team bleibt kommende Saison weitgehend zusammen und wir gehen erstmals seit Jahren in eine neue Saison, ohne für den Gemüsebau neues Personal suchen zu müssen! Auch das ist grandios und ermöglicht einen viel, viel besseren Start in die neue Saison. Gerade im Gemüsebau ist Erfahrung und personelle Kontinuität so immens wichtig, dass dieser Punkt gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Zudem haben wir einfach ein sehr nettes und engagiertes Team beisammen. Im März wird mit Dorian noch ein neuer Gärtner zu uns stoßen der die Leitung der Gewächshäuser übernimmt. Darauf freuen wir uns sehr!

Wir werden erstmalig ein richtiges und dauerhaftes Fruchtfolgekonzept etablieren und erste Experimente im Mulchgemüsebau machen. Ein neuer Büro- und Aufenthaltscontainer wird das Arbeiten abseits vom Feld komfortabler machen. Und wir werden im Frühjahr ein neues IT-System einführen, was uns bei der Administration Zeit einsparen wird - damit wir mehr für Gemüsebau haben - und es unseren Mitgliedern z.B. leichter macht, den Abholort zu wechseln.

Zwiespältige Gefühle haben wir in Bezug auf die wirtschaftliche Gesamtlage und was dies für unsere Genossenschaft bedeutet. Auch wir müssen unsere Beiträge für nächstes Jahr erhöhen und merken an Rückmeldungen, dass einige Mitglieder ihre Ernteanteile aufgrund finanzieller Erwägungen kündigen. Gerade haben wir daher etwa 20 freie Ernteanteile. Doch nur wenn alle Anteile vergeben sind, ist die Finanzierung unserer Genossenschaft dauerhaft gesichert. Aber wir wissen auch, dass wir über 600 WirGärtner*innen sind und sind uns sicher: wenn wir alle gemeinsam Werbung für unseren WirGarten machen, Bekannten, Freund*innen, Nachbar*innen von unserer Genossenschaft begeistern, können wir die Lücke an freien Ernteanteilen schnell schließen!

Nicht zuletzt freuen wir uns also auf viele schöne Begegnungen im WirGarten, schöne Gartenführungen, spannende Workshops, leckeres gemeinsame Essen und hoffentlich tolle Ernten! Wenn Du Lust hast, all dies mitzugestalten schau dir unbedingt unsere Stellenausschreibung für Community Building und Vertrieb an!

Wir wünschen Dir einen schönen Jahresausklang, ruhige Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Bis nächstes Jahr!

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