Zum Jahreswechsel blicken unsere Gemüsegärtner Albert Holst und Anita Rudolph zurück auf das erste Anbaujahr der Genossenschaft. Was ist gut gelaufen? Was waren die größten Herausforderungen? Und was wollen sie im neuen Jahr anders machen? Im Interview verraten die beiden außerdem, was euch 2019 Neues in den Kisten der Abholstationen erwartet.

 

Mit welchem Gefühl blickt ihr auf das WirGarten-Jahr 2018 zurück?

Albert: Ich blicke mit einem guten Gefühl zurück. Vieles hat geklappt, einiges auch nicht. Da es das erste Jahr war, war es auf jeden Fall spannend und herausfordernd!

 

Anita: Ich bin ja erst seit September dabei, aber mir hat es unheimlich viel Spaß gemacht. Albert und ich ergänzen uns wirklich gut und uns beide trägt die Begeisterung für den Gemüseanbau und den WirGarten. Aber auch für mich war die Arbeit herausfordernd, zum Beispiel, mich am Anfang in alle Bereiche einzuarbeiten und mehr Verantwortung zu übernehmen - da gab es streckenweise sehr viel auf einmal zu tun.

 

Was war denn die größte Herausforderung im Gemüseanbau?

Albert: Der heiße Sommer war natürlich nicht einfach. Aber es hätte auch schlimmer kommen können, zum Beispiel mit Dauerregen. Bei Trockenheit kann man wenigstens noch beregnen.

 

Gab es auch einen besonderen Erfolgsmoment in diesem Jahr?

Albert: Erfolgsmomente gab es zum Glück immer wieder, nämlich wenn Gemüse, das wir angebaut hatten, einfach gut geworden ist und wir eine reiche Ernte hatten. Die Tomaten waren zum Beispiel super und auch die Zwiebeln haben sehr gut geklappt. Es ist eine Freude zu sehen, dass einfach alles hingehauen hat!

 

Anita: Für mich war ein ganz besonderer Moment, als wir die letzte Winterernte vor dem Frost geerntet haben und wussten: Wir haben geschafft, alles zu ernten! Denn obwohl die Temperaturen in diesem Winter erst spät runtergingen, war es lange Zeit ein Wettlauf mit der Natur. Den letzten Sellerie auf dem Feld haben wir erst eine Woche, bevor es richtig kalt wurde, geerntet.

Und was wollt ihr 2019 anderes machen?

Anita: Wir wollen 2019 mehr Vielfalt anbieten. Zum Beispiel Fenchel, Rucola und eventuell Rosenkohl, aber auch Auberginen und Paprika. Das Gemüse auf dem Feld und in den Abholstationen soll sich einfach mehr abwechseln. Außerdem wollen wir unsere Arbeit noch besser dokumentieren, das macht dann auch die Anbauplanung für das Folgejahr wieder einfacher.

 

Albert: Wir sind jetzt auch gespannt auf die Rückmeldungen aus der großen Mitgliederbefragung, die Ende des Jahres lief. Diese Erkenntnisse sind für uns wahnsinnig wertvoll. Und woran wir auf jeden Fall etwas ändern wollen, sind die Mengen. Da müssen wir noch an unserer Planung arbeiten.

Wie sieht denn der Jahreswechsel im WirGarten aus? Habt ihr auch ein paar Tage frei?

Albert: Ja, das freut uns sehr. Wir machen eine Woche Auslieferungspause, das sind sozusagen unsere Betriebsferien. Dafür gab es in der Woche vor Weihnachten für die Mitglieder fast die doppelte Portion aller Kulturen, damit auch alle zu Weihnachten gut versorgt sind. Nach Silvester geht es dann wieder los.

 

Albert, du bist in diesem Jahr als Leiter des Gemüsebaus erstmals in eine Führungsrolle gewechselt. Wie war das für dich?

Albert: Auch das war eine Herausforderung. Ich habe ja zuvor bereits in anderen Betrieben gearbeitet. Aber die ganze Verantwortung zu tragen, war für mich neu und zunächst ungewohnt. Gleichzeitig hat es total viel Spaß gemacht, weil ich dabei unheimlich viel gelernt habe. Zum Beispiel frühzeitig Probleme zu erkennen und zu handeln. Deshalb freue ich mich darüber.

Anita, für dich stand mit dem Wechsel in den WirGarten ein kompletter Umzug mit deiner Familie nach Lüneburg an. Bist du gut angekommen?

Anita: Ja, die Arbeit macht mir unheimlich viel Spaß und es hat sich einfach bestätigt, dass das hier für mich der richtige Platz ist. Den Alltag mit einer 20-Stunden-Stelle im WirGarten und den Kindern zu meistern, ist nicht immer ganz einfach. Und trotzdem bin ich sehr froh, beides zu haben.

 

Gibt es noch etwas, das ihr den Mitgliedern für das neue Jahr mit auf den Weg geben wollt?

Anita: Ich finde es immer total schön, Mitgliedern im WirGarten zu begegnen und mit ihnen zusammen zu arbeiten. Deshalb an dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön für die viele Hilfe, die wir immer wieder bekommen! Auch im nächsten Jahr werden wir bestimmt wieder Gemeinschaftsaktionen organisieren.

 

Albert: Auf jeden Fall!

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