Am 21. Januar 2024 fand im mosaique, Haus der Kulturen, eine außerordentliche Generalversammlung statt. Anlass war der Rücktritt des langjährigen Vorstandes Lukas Heidelberg von seinem Amt und sein offizieller Abschied aus dem Team der WirGarten Genossenschaft. Es war ein gemütlicher Nachmittag bei Kaffee & Kuchen. Wir bedanken uns herzlich für das zahlreiche Erscheinen und Engagement unserer Mitglieder!

Dorian auf dem Brinke in den Vorstand gewählt

An Lukas Stelle wurde unser Gewächshausgärtner Dorian auf dem Brinke einstimmig zum neuen Vorstand gewählt und bildet jetzt gemeinsam mit Julian  Wendt das Vorstandsteam. Dorian ist seit vergangenem März im WirGarten angestellt und beendet aktuell seine Ausbildung zum Gärtnermeister in Fürth. Ab April wird er wieder im WirGarten arbeiten und die Leitung des Gewächshausanbaus übernehmen. Es ist daher nur konsequent, dass er in den Vorstand aufgerückt ist. Wir freuen uns, dass er sich zur Wahl gestellt hat und graturlieren ihm zu seinem neuen Amt. Anna Steger, die Mitte Dezember die Stelle von Lukas Heidelberg übernommen hat, wird im Anschluss an ihre Einarbeitungszeit bei der ordentlichen Generalversammlung im Sommer zur Wahl als 3. Vorstandsmitglied aufgestellt. Im Anschluss an die erfolgreiche Vorstandswahl wurde der Anlass genutzt, um sich zu ein paar weiteren Themen auszutauschen.

Kartoffel-Konflikt

Das Thema Kartoffeln scheidet nach wie vor die Geister. Es gibt Stimmen, die sich einen weitaus größeren wöchentlichen Kartoffelanteil wünschen und Kartoffeln als wichtiges Grundnahrungsmittel priorisieren, was immer in ausreichender Menge dabei sein sollte. Gegenstimmen definieren Kartoffeln als reine Sättigungsbeilage, die nicht mit anderen Gemüsekulturen gleichzusetzen ist und diese nicht ersetzen sollte. Sie fordern eine Reduktion und wünschen sich, dass Kartoffeln lediglich als optionaler Zusatzanteil angeboten werden (wie z.B. der Hühneranteil). Zum aktuellen Zeitpunkt können wir eine Reduktion der Kartoffelmenge aus finanziellen Gründen nicht umsetzen, da Kartoffeln zu den vergleichsweise günstigen Kulturen gehören und eine wichtige Basis darstellen, um v.a. in der kalten Jahreszeit die nötigen Kilogramm Gemüse pro Woche zu erreichen. Wir danken aber für die Rückmeldungen zum Thema und werden uns zur Möglichkeit eines optionalen Zusatzkartoffelanteils Gedanken machen.

Individualisierung des wöchentlichen Gemüse-Sortiments?

Darüberhinaus wurde der Wunsch geäußert, die Auswahl des wöchentlichen Gemüsesortiments pro Ernteanteil zu individualisieren. Dies würde bedeuten, dass jede*r Ernteanteilsabonnent*in jede Woche zwischen einer Auswahl unterschiedlicher Gemüsekulturen wählen könnte. Unbeliebtes Gemüse könnte dann einfach individuell abgewählt werden. Diese  Perspektive ist interessant und würde sicher einigen Mitgliedern entgegenkommen, z.B. denjenigen, die sich nicht zu den Kohlliebhabern im Winter zählen. Allerdings ist der zeitliche und finanzielle Mehraufwand, den ein solches Konzept mit sich bringen würde, derzeit für die WirGarten Genossenschaft nicht tragbar. Hinzu kommt, dass auch die Vereinbarkeit mit unseren Grundwerten zu hinterfragen ist. Schließlich geht es bei der Mitgliedschaft in einer Gemüse SoLawi auch darum, sich dem breiten Spektrum verschiedener saisonaler Gemüsekulturen zu öffnen. Die Besonderheit liegt ja gerade darin, dass es weit über das allseits bekannte Supermarkt-Spektrum hinausgeht, auch wenn dann manchmal unbekannte Sorten dabei sind, die ein wenig gewöhnungsbedürftig und weniger populär sind. Wir werden die Wünsche, die in dieser Diskussion aufgeworfen wurden reflektieren und prüfen, ob es einfachere Lösungsansätze gibt, die in unseren finanziellen Möglichkeiten liegen und mit unseren Grundwerten vereinar sind. Ein mögliches Szenario wären Gemüse-Tauschbörsen in den Signalgruppen für die Abholorte oder ähnliches. Aber auch dafür braucht es eine Anpassung der Abläufe, da die zeitliche Taktung zwischen Ernte, finaler Festlegung der Gemüseauswahl und Auslieferung derzeit noch recht eng ist. Für individualisierte Konzepte bräuchte es mehr Zwischenzeit. Also wie Ihr seht, ist es leider nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint. Aber wir nehmen die wertvollen Anstöße mit und machen uns Gedanken.

Umzugspläne

Wie bereits bei der letzten Generalversammlung im Sommer 2023 besprochen, rückt das Szenarios eines Flächenwechsels näher. Unser Pachtvertrag läuft im April 2027 aus. Verhandlungen mit dem Verpächter waren leider erfolglos. Die fehlende langfristige Standortsicherheit hat dem WirGarten in den letzten Jahren einige Probleme bereitet und ihn in seinen Möglichkeiten stark gebremst. Hätten wir einen langfristigen Pachtvertrag (25+ Jahre) oder würde uns das Land gar gehören, stünden beispielsweise jetzt bereits viel mehr Bäume auf unserer Fläche und es wäre eine bessere Infrastruktur für Veranstaltungen vorhanden.

Die Suche nach einer neuen Fläche bringt natürlich einen großen Aufwand mit sich, ganz zu schweigen von Rückbau und Umzug des jetzigen Standortes. Aber es birgt auch große Chancen zur Weiterentwicklung und zur Realisierung von Visionen. Bei diesem Prozess, können wir jede Unterstützung gebrauchen! Hinweise zu möglichen Flächen zwischen 3 und 10 Hektar im Raum Lüneburg würden uns sehr weiterhelfen.

photo_5298735886931972733_y